Stephan Hilge (www.kunstwaesche.at), in der Schweiz geboren, absolvierte dort eine Schule für Metallbearbeitung und Hochbau, ehe er Bildhauerei an der Universität für angewandte Kunst in Wien in der Klasse von Alfred Hrdlicka studierte und sich auf figurative Steinbildhauerei konzentrierte. Ergänzend erwarb er sich, in den Fußstapfen des Meisters, profunde Kenntnisse der Radiertechnik. Der politische Radier-Zyklus „Bergkristall“ über die Konzentrationslager Mauthausen und Auschwitz, in dem Hilge politische Symbole und Gedichte des Auschwitz-Überlebenden Primo Levi verwendete, wurde international gezeigt, von Havanna bis Moskau.
„Kulturhauptstadt Europas“ ist ein Titel, den ein oder mehrere europäische Städte für die Dauer eines Kalenderjahres verliehen bekommen. Die Kulturhauptstadt-Aktion wurde auf Initiative der damaligen griechischen Kulturministerin Melina Mercouri am 13. Juni 1985 vom Rat der Europäischen Union beschlossen. Für das Jahr 2012 wurde der Titel zwei Städten verliehen: Guimarães in Portugal und Maribor in Slowenien. Maribors Kulturhauptstadt-Programm trägt den Titel „Pure Energy“. Nach Meinung der VeranstalterInnen drückt er „die Entschlossenheit zur Ausschöpfung aller innovativen Potenziale“ aus, vor allem aber den Wunsch nach einer „synergetischen“ Verbindung zwischen Kultur und Wirtschaft.
Ein Nachtrag als Vorspruch: Erich Steininger ist am 4. November 2015 im Alter von 76 Jahren verstorben. Er wurde in seiner Heimatgemeinde Kirchbach beigesetzt. Sein Werk lebt weiter.
Das Niederösterreichische Landesmuseum verleiht mit der großen Retrospektive dem in sich stimmigen und überzeugenden Weltentwurf Erich Steiningers das Qualitätszertifikat der Museumsreife. Die Ausstellung in St.Pölten erzählt die Geschichte eines langen Künstlerlebens, das sich so sehr dem Werk eingeprägt hat, dass es ganz im Werk aufgeht und gar nicht mehr als eigenes neben dem Werk zu existieren scheint. Eine Biographie Erich Steiningers zu erzählen, heißt daher, seine Werkgeschichte zu erzählen.
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Was ist Druckgrafik heute, welche Relevanz hat sie im Kontext aktueller medialer und künstlerischer Tendenzen und Fragestellungen? Wohin entwickelt sie sich? Geht sie zusammen mit der viel zitierten Gutenberg-Galaxis ihrem Ende oder zumindest ihrer Marginalisierung als Kunstsparte entgegen oder ist sie in einem Stadium der Transformation und Erweiterung hin zu neuen Möglichkeiten und Aufgabenbereichen, die neue Erscheinungsformen hervorbringen und somit auch das Überdenken tradierter Definitionen nötig machen? Von Georg Lebzelter
Die Quo vadis-Frage lässt sich an die aktuelle Druckgraphik nicht stellen, ohne zunächst kurz in ihre Geschichte zurückzublicken und in Erinnerung zu rufen, woher sie kommt und welchen Stellenwert sie für die kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung seit dem 15. Jahrhundert gespielt hat. Mit diesem Rückblick hängt dann auch die Frage nach dem Warum künstlerischer Druckgrafik eng zusammen, mit den Motiven und Konzepten der KünstlerInnen, welche sich druckgrafischer Medien bedienen. Diese Fragen nach dem Woher und Warum könnten ein möglicher Schlüssel zur Einschätzung der aktuellen Situation und zukünftiger Entwicklungen sein.
Friedensreich Hundertwasser hätte am 15. Dezember 2008 seinen 80. Geburtstag gefeiert. Am Symposion der Hundertwasser Gemeinnützigen Privatstiftung im Wiener Kunsthistorischen Museum wurde Leben und Werk Hundertwassers unter den vielfältigen Gesichtspunkten der Kunst, Architektur, Psychologie und Ökologie gewürdigt. Um:Druck interessiert vor allem das druckgraphische Werk Hundertwassers, das in Wien sehr umstritten ist, anderswo allerdings als dessen wichtigster Werkteil geschätzt wird. Argumente dafür liefert der Symposionsbeitrag von Philipp Maurer.
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